Australien die Erste

18 10 2011

Australien 17. Oktober bis 30. Oktober 2011

Couch Surfing & Camper der Erste

Endlich…in Australien ist WIFI nicht so einfach zu finden… und wenn dann sind download Beschränkungen bzw. ist es weit entfernt von High Speed Internet 😉

DSC_0108Wir kommen bei Sonnenschein in Melbourne an und merken schon einen Temperaturanstieg. Ein doppelter Espresso hilft uns, um uns auf die Anreise zu unseren Couch Hosts Sarah & Juan zu konzentrieren und unseren Weg mit 3 verschiedenen Verkehrsmitteln zu finden. Doch Melbourne hat da eine großartige Erfindung: Metlink. Start und Ziel online eingeben und dann wird jeder einzelne Umstieg erklärt, Screenshot gemacht, als E-Mail geschickt und schon haben wir auf dem iPod unseren Anfahrtsplan. Sarah holt uns vom Bahnhof ab und wir gehen gleich mal Lebensmittel einkaufen. Sarah und Juan sind eine der großzügigsten Gastgeber die wir kennen lernen durften! Wir wurden jeden Tag mit ausgezeichneten vegetarischen Speisen bekocht und haben die Gespräche und den Austausch sehr genossen. Die zwei möchten auch bald Reisen gehen und so hatten wir im Gegenzug zu den Melbourne Tipps auch eine Möglichkeit ihnen zu helfen. Wir haben mit Sarah im Auto eine Stadtrundfahrt und einen Ausflug in die Dangedongs gemacht, sind ein Stückchen dort gewandert und haben Papageien, Kakadus und einige andere Vögel gesehen.

DSC_0035 Nur 45 Minuten von der Stadt entfernt und Du glaubt Du bist im Regenwald, aber dennoch ganz nahe an einer 3 Millionen Stadt. An den anderen Tagen haben wir die Stadt besichtigt und entdeckten die vielen feinen kleinen Lokale die sich in der Mittagszeit mit tausenden Hungrigen füllen. Ein feines Geschehen, wir aßen asiatische Küche und ließen uns mit der Masse treiben. Wir wanderten durch den CBD, Fitzroy, Carlton etc. Melbourne ist eine tolle Stadt die durch die vielen Einflüsse der Einwanderer sehr lebendig ist. Zu groß um alles zu entdecken und wir haben auch viel Zeit mit unseren lieben Hosts verbracht. Eigentlich wollten wir ja zuerst nach Tasmanien, doch die Fährenpreise von über 100 EUR pro Person „one way“ haben uns dann dazu gebracht doch schon früher einen Camper zu nehmen und die Highlights an der Great Ocean Road zu besichtigen.

P1010403 Einen Camper zu bekommen war kurzfristig dann nicht so einfach. Leider konnten wir nicht einfach unseren bereits gebuchten Camper verlängern und sind dann auf eine der billigsten Varianten gestoßen: Wicked. Ein alter Toyota mit alter Matratze, Vorhängen und einem Gaskocher. Das sollte für 7 Tage reichen. Den Schimmel an der Decke haben wir erst zu spät entdeckt, da waren wir schon unterwegs, doch das Auto hat seinen Zweck erfüllt. Wir sind die Great Ocean Road entlang gefahren, relativ zügig, da wir viel Regen hatten und sind immer wieder einmal in den netten Ortschaften an der Küste stehen geblieben. Torquay, Angelesa, Lorne, Portland und und und, die „12 Apostel“ (Steinformationen an der Küste die durch das Wasser über Jahrhunderte hinweg geformt wurden) haben wir natürlich auch bewundert. Wir haben uns das genialste Buch für Camper in Australien gekauft: Camping Australia Wide. Es bietet Straßenkarten und kostengünstige und auch kostenfreie Campingplätze. Da können wir viel Geld sparen und die Campingplätze sind auch immer an ausgesprochen schön gelegen, manchmal muss auch eine „Rest Area“ am Highway oder Freeway her halten. Doch auch solche Plätze sind nicht so schlimm, landschaftlich manchmal auch ein Highlight trotz der vorbeifahrenden Autos. Gewöhnen muss man sich hier erst an die vielen überholenden Trucks. Auf der Landstraße mit 90 wird man eigentlich immer von einem LKW der 110 fährt überholt!
Nach der Küstenstraße sind wir noch etwas ins Landesinnere gefahren um in den Grampians wandern zu gehen. Doch hier waren aufgrund des vielen Regen der letzten Wochen viele Trecks gesperrt. Doch einen Gipfel haben wir erklommen:

DSC_0246Mt. Sturgeon nahe Dunkeld. Wir sind zuerst flach durch eine Art Wald gewandert um dann am Grat entlang durch den sogenannten Bush am Gipfel oder eher Plateau anzukommen. Die Sonne hatte sich wieder Blicken lassen und bei warmen Temperaturen (wenn die Sonne da ist, ist sie richtig heiß) sind wir hinauf gestapft. Die Landschaft die wir oben erblicken eröffnet uns eine Aussicht auf unendlich grüne Wiesen und Wälder und noch weiter in die „Berge“ oder Erhebungen in Richtung Norden. Auf dem Weg haben wir wieder einige Tiere entdeckt, viele davon können wir nicht benennen weil wir sie noch nie gesehen haben. Welcome to Australia! Dann noch 2 Nächte auf dem Campingplatz, eine Runde Auto putzen (bzw. eher rasch über den schon bestehenden Dreck drüber wischen) und dann haben wir den Camper ohne Probleme oder Unfälle nach 8 Tagen wieder in Melbourne zurückgegeben. Was haben wir gesehen: erstaunlich grüne Naturlandschaften, Sandstrände mit hohen, kalten Wellen, Steinküsten und Tiere (Känguru, Wallaby, Koala, Echsen und viele Mücken). Mit frisch gekauftem Surfboard unterm Arm fahren wir quer durch die Stadt, steigen wieder 3x um und sind nach 2 Stunden wieder bei Sarah und Juan die uns mit leckeren Gemüsespagetti empfangen. Wir lernen ihnen „Würfelpoker“ und am nächsten Tag sind die zwei so nett und fahren uns zu unserem nächsten zu Hause für die folgenden 50 Tage: einem Hitop Cheapa Camper by Apollo. Was der Roadtrip wohl bringen wird…



5500 km durch das Land der Kiwis

4 10 2011

Südinsel

DSC_0598Die Südinsel hat uns ja mit Regen empfangen. Da hätten wir uns ja fast das Duschen sparen können, so gekübelt hat es. Doch eine Nacht im Holiday Park mit Duschen und Wäsche waschen und wieder mal in einer Küche kochen hat uns gut getan. Es ging mit Regen weiter, so haben wir den Abel Tasman Nationalpark ausgelassen und sind am nächsten Morgen gleich in Richtung Pancake Rocks an der kurvigen Westküste entlang weiter gefahren. Erstaunliche Steinformationen die durch die Witterung entstanden sind und ganz lustig aussehen.

DSC_0116An der Küste steigt der Nebel auf, die Wellen schlagen und trotz des schlechten Wetters begeistert die Landschaft unglaublich.Nach einer Nacht an einem einsamen Strandabschnitt geht es weiter zu Franz Josef und Fox Glacier. Dort machen wir ein paar Wanderungen zu den Gletscherzungen, doch man kommt nicht sehr nahe an das Eis heran. Nur mit einer geführten Tour… schade. Ein Sonnenaufgang am Lake Matheson mit einer schönen Spiegelung des Mt. Cook und Mt. Tasman und schon sind wir wieder „on the road“. Auf nach Wanaka. Herrliches Wetter hat uns seit dem Sonnenaufgang begleitet und nach einem feinen Picknick am See geht es ab in die Puzzle World durch ein Labyrinth und in eine spannende Welt mit optischen Täuschungen. Die Nacht verbringen wir schon in der Nähe von Queenstown an einem abgelegenen Platz in der Bergen an einem See. Queenstown ist vergleichbar mit einigen Skiortschaften bei uns zu Hause. Wirkt alles sehr heimatlich und uns begegnen auch noch einige Leute im Skioutfit und die Autos mit den Skiträgern kommen uns auch vertraut vor. Ab auf den Aussichtsberg mit einem wunderschönen Blick auf die kleine Ortschaft, die umliegenden Berge und den See. Abends verwöhnen wir uns mit Fleischlaiberl mit Salat und sind mal wieder richtig vollgegessen! Nach einer sternenklaren Nacht und einem gemütlichen Kaffe in Queenstown radeln wir unsere nächsten 200 Kilometer in die Fjordlanschaft der Südinsel. Doubtful Sound und Milford Sound stehen zur Auswahl. Schlussendlich wird es Milford Sound, da er preislich günstiger ist und da uns nach einem ganzen Tag Schifferl fahren vermutlich eh langweilig geworden wäre. Eine sternenklare Nacht neben einem kleinen Waldstück in der Nähe des Milford Sound sorgt für einen klaren Himmel am nächsten Morgen! Juhu! Wir nehmen gleich das erste Boot und sind froh die langen Unterhosen, 4 Schichten Leiberl, Hauben und Handschuhe anzuhaben, denn es ist a bissal frisch! Doch wir werden mit einer großartigen Fahrt bis zum Ozean hinaus belohnt und sehen als I-Tüpfelchen Delphine und Seerobben die neben uns aus dem Wasser springen und uns einige Zeit begleiten!  Soooo toll! Wieder zurück in Te Anau machen wir es uns an einem Fluss am Nachmittag gemütlich und verbringen einen feinen Tag bei Sonnenschein auf der Decke. Abends heißt es wieder Rugby in einem lokalen Pub. Neuseeland ist weiter und alles ist gut! Dann nehmen wir die Scenic Route in Richtung Süden und kommen an verschiedenen Ortschaften und Städten vorbei um wieder zu Tanken und Lebensmittel zu kaufen. Ist ja doch immer eine der wichtigsten Fragen am Tag: was essen wir heute? Wir schaffen es noch bis kurz vor den Catlins und sehen vor Einbruch der Dunkelheit den kleinen scheuen Jonathan (Yellow Eye Pinguin) aus dem Wasser watscheln und hüpfen damit er zu seinem Nesterl am Ufer gelangt. Herrlich. Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg nach Dunedin. Eine freundliche Studentenstadt mit einer netten Innenstadt, dem am häufigsten fotografierten Gebäude Neuseelands: das Bahnhofsgebäude, und einigen Museen und Galerien. Mittlerweile haben uns die Wolken wieder eingeholt, so sehen wir auf der Fahrt an der Peninsula Otago nicht alle Schönheiten der Landschaft, und so fahren wir gleich noch weiter bis nach Omaru. Eine Dusche, eine Ladung Wäsche und ein großartiges Abendessen später fahren wir ein weiteres Mal zum Pinguine-Schauen an die Küste und entdecken wieder einige der scheuen süßen Watschler. Es ist schon der 12. Oktober und wir machen uns auf den Weg in Richtung Mt. Cook. Die Landschaft hier ist wieder einzigartig schön mit vielen schneebedeckten Bergen im  der Ferne und hellblauen Seen die wir bestaunen dürfen. Von weitem sehen wir schon die Nebelschwaden in den Bergen um den Mt. Cook, hoffen doch das Beste.

DSC_0858Tja, dann stehen wir leider mitten im Regen in Mt. Cook Village und die Wettervorhersage berichtet „occacionally rain“ für den nächsten Tag. Wie immer das zu deuten ist! Nach einer kühlen Nacht mit viel Schlaf weckt mich Floh früh morgens. Die Wolken haben sich verzogen und hinter den Bergen geht die Sonne auf! Fein! Ab zur Wanderung an die Gletscherzunge des Mt. Tasman und einigen Aussichtspunkten und weiter zum Lake Pukaki und Tekapo die uns wieder mit den tollen Farben begeistern. Auf dem Weg gönnen wir uns fangfrischen Lachs den wir die nächsten Tage verspeisen. Wir sind eigentlich schon kurz vor Christchurch doch machen uns noch auf der Scenic Road 72 auf den Weg in Richtung Mt. Aspiring National Park. Hier soll die Landschaft auch wieder einzigartig sein, doch Nebel und Nieselregen verwehren uns viele Einblicke. Wir verbringen eine letzte Nacht in der Wildnis auf einem Campingplatz mit nur 2 weiteren Autos und einem herrlichen Abendessen. Am nächsten Tag sehen wir noch einige schöne Kalksteinformationen in Castle Hill und fühlen uns wie die Schauspieler von Die Chroniken von Narnia und Herr der Ringe. Ja und dann, dann heißt es Abschied nehmen.

DSC_0910 Abschied nehmen von einem Land das wunderschöne landschaftliche Abschnitte hat, freundliche und hilfsbereite Menschen, viele Kurven, Strände und Schafe! Es war ein großartiges Abenteuer in unserem Gefährt, viel zu schnell vorbei, hier hätte es uns noch länger gefallen. Noch ein paar Fragen zum Abschluss: Heißen die Märzenbecher hier Septemberbecher und die Maiglöckchen doch Septemberglöckchen, weil ja die Jahreszeiten verkehrt sind?…. und einen Zungenbrecher haben wir beim vielen Schafe schauen auch erfunden: Schärfen Schäfer scharfe Scheren, scheren Schäfer Schafe schärfer.
Nach fast 5.500 Kilometer, einem letzten Rugby Spiel im Fernsehen und wenigen Stunden Schlaf steigen wir am 17. Oktober in den Flieger nach OZ – Melbourne! Sommer wir kommen!! Endlich!!