Wasser, Wasser und noch einmal Wasser

5 08 2011

Wasserfälle Iguazú 5. bis 7. August 2011

DSC_073523 Stunden Busfahrt mit einigen Stopps. Ab geht die Post! Der Bus ist komfortabel und wir sind fleißig am Schlafen. Die Zeit vergeht rasend schnell und wir bekommen Hunger. Außer ein paar Keksen und etwas Gemüse haben wir noch nichts im Magen, wir haben uns zwar auch nicht bewegt, aber dennoch… die innere Uhr schreit nach Futter. Endlich eine kurze Pause auf einer Raststation, wir finden Suppe und belohnen uns noch mit Schokolade für den Bus. Dann heißt es wieder Augen zu und schlafen. Es ist fürchterlich kalt im Bus, ich wünsche mir meinen Schlafsack herbei, ich habe eh einige Schichten an und die langen Socken, aber in der Nacht wird die Klima immer mehr aufgedreht. Ich kann nur ganz schlecht schlafen, setz mich mal weg um mehr Platz zu haben… auch nicht effektiv. Ich höre 4x Eros Ramazotti und einzuschlafen und dann ist es endlich in der Früh. Die Sonne ist gerade aufgegangen, es ist schönes Wetter, der Himmel wolkenlos. Fein, das wird ein toller Tag. Wir steigen aus und ich freue mich auf die Sonnenstrahlen. Doch es ist bitterkalt hier in Foz de Iguaçu. Welcome im Süden… welcome im Winter! Gleich einmal aus den Rucksäcken die warmen Sachen herausziehen, Klo, Zähne putzen, umziehen und wieder in die Sonne stellen. Wir machen uns mit den Rucksäcken auf den Weg zum Eingang der Wasserfälle auf der brasilianischen Seite. Wir freuen uns schon auf einen spannenden Tag. Die Wasserfälle werden vom Fluss Iguazú an der Grenze der zwei Länder Brasilien und Argentinien gespeist. Von dieser Seite können wir einen Überblick gewinnen wie groß die Wasserfälle sind. Die Wasserfälle wurden schon im 15 Jahrhundert entdeckt und seit Ende des 19. Jahrhunderts wird es auch für den Tourismus genutzt. Als Unesco Weltkulturerbe ist es allerdings keines der neuen Weltwunder. Wir starten den Weg gemeinsam mit wenigen anderen Touristen und staunen über die immer imposanter dröhnenden Wassermassen die in die Schlucht stürzen. WOW.

DSC_0778275 Wasserfälle schmücken dieses Gebiet, momentan haben sie auch viel Wasser. Sobald das Wasser die ca. 80 Meter hinuntergestürzt ist bilden sich riesige Gischt- und Dampfwolken von der Gewalt des Aufpralles. Beeindruckend. Wir wandern den Weg weiter und weiter, gut dass wir unsere Regenjacken anhaben. Je näher wir uns dem „Garganta del Diablo“ oder nähern, desto feuchter wird es hier. Schlussendlich kommen wir im Teufelsrachen an und hier ist auch ein wahnsinniger Lärm der durch die Wassermassen entsteht. Man kann fast in die Wasserfälle hineingreifen! Unglaublich! Wir sind glücklich und zufrieden und freuen uns über dieses Erlebnis und stellen wieder einmal fest: Wir sind wirklich unterwegs. Wir haben es wirklich gemacht. Und jetzt sind schon fast wieder 3 Monate um.

Am nächsten Tag besichtigen wir die Cataratas auch von der argentinischen Seite auf der wir fast 3 Stunden durch den Park wandern. Wir sind viel näher an den Wasserfällen dran als am Vortag und sehen die Kraft und Macht des Wassers. Auch hier ist es wieder so je mehr wir sehen, desto beeindruckender ist alles und nach einer kurzen Fahrt mit der Tram erreichen wir auch von dieser Seite den Teufelsrachen. Über eine lange Brücke gehen wir fast 10 Minuten und es wirkt wie im Film. Ganz nahe dran können wir sehen wie das Wasser über die Klippen schießt. DSC_0973Wir sehen es gar nicht unten ankommen, da der Aufprall so viele Wassermassen wieder in die Luft schleudert, dass wir auch in 80 Höhe immer noch Wasserspritzer abbekommen. Phänomenal! Wir stehen, staunen und vergessen alles um uns herum. Wieder ein feiner Tag! Ab in den Nachtbus, ab nach Salta.



Rio, Rio, Rio, Rio……..Sonne, Beachvolleyball, Surfen und viel nackte Haut

20 07 2011

Rio de Janeiro 20. Juli bis 4. August 2011

12Nach langer Anreise (Boot, Bus, Boot, Flieger, Übernachtung am Flughafen) nehmen wir nach wenig Schlaf einen Airportbus nach Ipanema, einem sicheren Stadtteil in Rio mit Strandabschnitt! Wir haben Glück finden mit Hilfe einer lieben Malaysierin die in Paris lebt (wir kommen auch in Gesprächen drauf, dass wir eine gemeinsame Bekannte haben… so klein ist die Welt) ein günstiges Hostel in guter Lage in dem wir schlussendlich 14 Tage bleiben. Wir verbringen viel Zeit am Strand, spielen gleich am ersten Tag mit ein paar Urlaubern Beach Volleyball, halten das Gesichterl wieder in die Sonne und freuen uns der gute Laune der Menschen hier. Rio de Janeiro war vor Brasilia die Hauptstadt von Brasilien, es leben mittlerweile über 6 Millionen Menschen in der Großstadt die aus allen Nähten platzt (Großraum 13 Millionen). Im Zentrum soll man sich abends nicht aufhalten, mit Wertsachen sowieso immer aufpassen und am besten in Gruppen unterwegs sein.

DSC_0352 Rio ist auch bekannt für die vielen Favelas die in der Zeit nach dem Ende der Sklaverei von vielen Sklaven mit keinem Hab und Gut besiedelt wurden. Wir besichtigen mit hunderten weiteren Touristen die Christusstatue, stehen erst recht lange in der wartenden Schlange doch bekommen danach die Belohnung. Die 30 Meter hohe Statue, eines der sieben Weltwunder und Wahrzeichen der Stadt, ist sehr imposant und der Stein erstrahlt und glänzt im Sonnenlicht. Gänsehaut! Nachdem das Wetter sehr schön ist haben wir auch einen herrlichen Ausblick über einen Teil der Stadt. Wir besichtigen noch die bekannten Lapa-Stiegen, Lapa Bögen und spazieren durch den Stadtteil Santa Teresa, doch die einsetzende Dunkelheit zwingt uns wieder ins Hostel.

DSC_0351Wir lernen im Hostel zwei liebe Engländer kennen mit denen wir viel Zeit verbringen, faul am Strand liegen, gemeinsam Kochen und Lachen. Dank Andre kommen wir auch zu weiteren Insider Tipps und die Empfehlung für George, einen Auslandsösterreicher, der auch noch Reiseleiter in Rio de Janeiro ist. Dieser Tipp verhilft uns zu einer geführten Stadtrundfahrt mit George als Reiseführer. Wir borgen uns ein kleines Auto aus und George kutschiert uns durch Rio. Wir schaffen immerhin 180 km quer durch die Stadt. Erst geht am Strand von Ipanema und Copacabana entlang auf dem Weg nach Botofago zur Seilbahn des Zuckerhutes. Georg hat ganz viele Geschichten und Hintergrundinformationen auf Lager. Das ist natürlich großartig. Die Sicht auf den Zuckerhut ist gut, trotz des eher trüben Wetters, doch wir fahren nicht mit der Seilbahn hoch. Wir haben ja von der Christusstatue schon einen schönen Blick von oben gehabt. Weiter geht es zum Stadion Maracana, dem größten Station der Welt. Leider konnten wir kein Spiel besuchen, da es für die Weltmeisterschaften 2014 gerade umgebaut wird. Weiter ins Zentrum, das vor allem Wirtschaftszone ist und auf einer kleinen Anhöhe sehen wir das Benediktiener Kloster, vorbei am Theater Municipal das gerade neu restauriert worden ist und sehr stark an europäische Theater erinnert.

DSC_0582 Wir bleiben kurz bei einem Wochentagsmarkt stehen und genießen einen kleinen brasilianischen Happen. In Fett herausgebackene Köstlichkeiten mit Muniok, Fleisch und Schrimps und ganz frisch gepressten Zuckerrohrsaft. Der kann nur frisch gepresst getrunken werden, da der Gärprozess sehr rasch einsetzt. Gestärkt geht es weiter in Richtung Kathedrale die von Oscar Niemeyer (bekannter Architeckt in Brasilien und bereits über 100 Jahre alt) entworfen wurde und eine sehr moderne Kirche in unüblichen Formen darstellt. Aber dennoch interessant und imposant. Wir machen uns weiter auf den Weg in Richtung Christus Statue, fahren den schmalen holprigen Weg noch einmal nach oben, fahren aber weiter in den Tijuca Wald. Der Wald ist sogar Regenwald der dieselbe Vegetation wie der Regenwald am Amazonas bietet nur nicht so dicht gewachsen ist. Der Wald ist eine Oase der Erholung und am Wochenende auch für Autos gesperrt. Wir fahren durch den Wald und erfahren weitere Geschichten über die Vergangenheit des Landes. Das Wetter wird immer düsterer und es ist auch um einiges kälter im Wald und machen uns auf den Weg nach Barra de Tijuca. Ein gesamter Stadtteil der entstanden ist weil sich die Stadt immer weiter ausgedehnt hat. Hier sind wenige Hochhäuser zu sehen, vor allem Einkaufszentren, Shops und jede Menge Wohnhäuser. Wir sehen wenige Hotels und viele Baustellen für weitere Wohnhäuser. Ungefähr 45 Minuten fahren wir bis zu unserem nächsten Haltepunkt. George hat für uns ein Museum ausgesucht: Museum Popular, eine Art Volkskundemuseum das Alltagssituationen in Tonfiguren verschiedener Künstler darstellt. Anders, beeindruckend, interessant. Schon sind wir wieder auf dem Weg und suchen die schönsten Strände der Gegend auf. Hier soll es einige schöne Surferstrände  geben. Es sind auch einige wagemutige Surfer im Wasser, doch alle haben einen wärmenden Neoprenanzug an, die Wellen sind auch nicht großartig. Ein kurzer Blick, ein schnelles Foto und schon machen wir uns auf dem Heimweg. Wir kommen bei einer der größten Favelas vorbei die sich in Rio angesiedelt haben. Favelas sind keine reinen Armenviertel sondern vor allem auch durch mangelnde Stadtplanung entstanden. Hier gibt es kein funktionierendes Wasser und Abwasser, Stromnetz etc. Was funktioniert sind der Drogenverkauf, der Waffenverkauf und die Räuberei. Viele Stadteile haben Abkommen mit Favelas gegründet: Sie stellen Arbeitsplätze zur Verfügung, dafür werden keine Raubüberfälle stattfinden. So zb. Auch das Sheraton Hotel am Ende von Leblon. Den letzten Abend verbringen wir in einer Churrascaria. Ein all you  can eat Angebot mit Salatbuffet und Fleischspezialitäten die frisch vom Spieß serviert werden. Danke, George! Rio und die Stadtrundfahrt war ein ausgesprochen schönes Erlebnis, eine Stadt in der man einige Jahre leben könnte. Nach einigen Tagen Erholung in der „schönen Stadt“ wie die Cariocas selbst behaupten geht es wieder auf Entdeckungsreise: auf zu den Iguazú Wasserfällen oder Cataratas wie sie eigentlich heißen.



Regen, leere Inseln und 2 von 5 Tagen in Bus oder Boot

17 07 2011

2 Inseln mit viel Regen 17. bis 19. Juli

DSC_0270So erreichen wir nach langer Fahrt erst gegen 14 Uhr die Insel. Wir wollen hier nur einen kurzen Abstecher machen, 2 Nächte bleiben und dann mit dem Schnellboot weiter nach Barra Grande. Dort haben wir ein Angebot von einer Surfschule im Internet gefunden. Vielleicht wird es dann besser mit meinen Surfkünsten. Die zwei Tage in Boipeba sind gemütlich, leicht bewölkt, manchmal fallen ein paar Regentropfen, wir erkunden dennoch voller Vorfreude auf das erfrischende Meer die Insel. Doch der Wind treibt uns immer wieder zurück und wir verbringen die Abende mal wieder mit ESSEN. Ganz ausgezeichneter Fisch mit Bohnen, Reis und Muniok und Salat. Es sind wenige Touristen unterwegs, es ist eben gerade Nebensaison und so fährt kein Schnellboot nach Barra Grande. Also wieder eine Boot-Bus-Boot Kombi die um 5 Uhr früh los geht um nach Barra Grande zu gelangen. Dort angekommen packen wir zum ersten Mal unsere Regenrucksackhüllen aus… warum… richitg: es regnet! Es ist so gegen 15 Uhr, schon ziemlich finster und wir demotiviert. Wir spazieren durch die Gegend und ein hilfsbereiter Taxifahrer findet mit uns folgendes heraus: Surfschule hat geschlossen (Winterurlaub), auf diesem Teil der Insel ist keine weitere Surfschule, eines der günstigsten Hostels ist gleich ums Eck. Tropfend kommen wir dort an, gehen beleidigt um 19 Uhr ins Bett und treffen am nächsten Tag die hoffentlich einzig richtige Entscheidung: weg vom Regen: auf nach RIO.



Auf der Suche nach dem grünen Diamanten

11 07 2011

Von Salvador nach Chapada Diamantina 11. bis 16. Juli

DSC_0217Wir reisen nach Brasilien. Einen ganzen Tag verbringen wir an verschiedenen Flughäfen und 3 verschiedenen Fliegern bevor wir die Stadt Salvador an der Ostküste von Brasilien erreichen. In Salvador erleben wir 4 gemischte Tage. Wir sind immer noch etwas verunsichert durch den Diebstahl und passen höllisch auf unsere Wertsachen auf. Haben deshalb auch die Kamera nicht mit und es gibt kaum Fotos. Nur vom Hostel 😉 obwohl die Altstadt sehr schön ist. Wir sind 2 Tage in einer Pousada bei Hr. Bönisch untergebracht (er hat uns am Flughafen um 23 Uhr quasi aufgeschnappt und uns mit Taxi und Unterkunft versorgt), und 2 Tage in einem künstlerischen Hostel im Stadtteil Barra, in der Nähe vom Strand. Wir sind irgendwie immer noch müde vom vielen Reisen. Wir suchen nach einer neuen Kamera und Sonnenbrille, doch beide Produkte sind viel so teuer (die hohen Taxen) und wir beschließen zu warten bis wir in Argentinien sind. Wir kontaktieren auch einen Couchsurfer und verabreden uns für ein Abendessen. Wir gehen gemeinsam Einkaufen. Floh und ich bereiten Fritattensuppe und Palatschinken mit Apfel und Zuckerzimtmischung zu und zum Hauptgang gibt es Fisch mit Kartoffeln und Reis und wir erleben einen sehr feinen, lustigen, freundlichen Abend mit Romero & Lucas und Madeleine & Justin (2 australische Couchsurferinnen) und erfahren, dass die Brasilianer eher Fremden vertrauen, als ihren eigenen Landsleuten!

Im Nachtbus fahren wir am 14. Juli nach Lencois dem Ausgangspunkt für viele Touren in den landschaftlich wunderschönen Nationalpark Chapada Diamantina ca. 400 km östlich von Salvador. Wir erleben 2 großartige Tage mit viel Natur. Am ersten Tag erkunden wir die Gegend auf eigene Faust, finden einen kleinen Wasserfall mit natürlicher Wasserrutsche und gehen abends gut und gemütlich essen, trinken Caipirinha und genießen brasilianische Musik. Nach einem guten Frühstück mit Kuchen und Früchten geht es am nächsten Tag mit Levi, unserem Fahrer, und zwei weiteren israelischen Touristen zu verschiedenen Ausflugszielen in der Gegend. Es geht wieder zu verschiedenen schönen Wasserfällen die wir mit dem Auto anfahren und dann per Fußmarsch erreichen. Das Wetter ist leicht bewölkt aber doch immer wieder sonnig. Levi ist ein lustiger Tour-Guide der gerne zu Späßchen aufgelegt ist und gut englisch spricht. Der nächste Stopp ist eine Tropfsteinhöhle (Gruta Lapa Doce). Aber nicht so kalt wie wir sie in Österreich kennen. Mit Helmen bewaffnet geht es in die Höhle, die phantastische Stalaktiten und Stalagmiten zur Schau stellt, ganze Felder voller Stalagtiten die wie spitze Sperre von der Decke hängen und fast bedrohlich wirken. DSC_0133

Ein großartiger Anblick, wir dringen immer tiefer ein, müssen die Helme abnehmen und uns bücken damit wir nichts abbrechen. Dann macht der Guide für 1 Minute die Lampe aus und es ist stockfinster. Kein Licht, kein Atem, rein gar nichts zu hören: Spannend aber auch unheimlich. Wieder raus aus der Höhle, es ist hier ziemlich schwül gewesen, schnappen wir nach frischer Luft. Es ist kurz nach 12 Uhr und wir werden schon zu Tisch gerufen. Es gibt typisch brasilianische Küche: Reis mit Bohnen, Bananenmischmasch, Kürbisgemüse, Huhn, Salat und gebratenes Rindfleisch. Das Ganze in Hülle und Fülle. Weiter zum nächsten Aussichtspunkt (immer so 40 Minuten Fahrtzeit) ein See mit glasklarem Wasser und eine Höhle die dem Namen Crota Azul ihren Namen macht. Wenn die Sonneneinstrahlung gut ist spiegeln die Minerale im Wasser eine türkis-blaue Wasseroberfläche wieder. Hier darf man natürlich nicht baden. DSC_0231Im angrenzenden See kühlen wir uns rasch etwas ab, genießen die Sonne und machen uns bald wieder auf den Weg zum letzten Aussichtspunkt. Es ist mittlerweile schon 16 Uhr und wir wandern einen kleinen Tafelberg (Morro do Pai Inácio) hoch um einen erstaunlichen Blick auf die landschaftlich schönen Gegend zu ergattern. Es wirkt ähnlich wie ein Canyon und zeigt eindrucksvolle Felsformationen. Heute war ein feiner Tag. Abends machen wir uns im Nachtbus auf nach nach Feira de Santana, von dort heißt es Ticket nach Valenca buchen und mit der Bus-Boot-Kombi auf die Insel Boipeba weiterfahren.